Was ist Krankengeld – und wann bekommst Du es?
Grundsätzlich gilt: Krankengeld springt ein, wenn Du länger krank bist.
✅ Du bekommst Krankengeld ab der 7. Woche der Arbeitsunfähigkeit (nach 6 Wochen Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber).
✅ Die Zahlung übernimmt die gesetzliche Krankenkasse.
⚠️ Voraussetzung: Die Krankschreibung muss ärztlich bestätigt und rechtzeitig eingereicht werden.
🤓 Tipp: Auch nach einem selbst verschuldeten Unfall kannst Du Anspruch auf Krankengeld haben – es sei denn, Du hast grob fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt.
Cannabis am Steuer – Was sagt das Gesetz?
‼️ Cannabis ist zwar in bestimmten Fällen medizinisch erlaubt – aber im Straßenverkehr gilt Null-Toleranz bei berauschender Wirkung!
❌ Bereits geringe Mengen THC im Blut können als Ordnungswidrigkeit gewertet werden.
❌ Kommt es unter Drogeneinfluss zu einem Unfall, drohen Führerscheinentzug, Bußgeld und strafrechtliche Folgen.
❌ In schweren Fällen kann Dir sogar vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verhalten vorgeworfen werden – und das kann sich direkt auf Dein Krankengeld auswirken!
Darf die Krankenkasse in so einem Fall das Krankengeld kürzen oder streichen?
🥴 Ja – und zwar dann, wenn Dir grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz nachgewiesen wird.
👉 Beispiel: Du hast wissentlich unter Cannabiseinfluss ein Fahrzeug geführt und dabei einen Unfall verursacht.
👎 In so einem Fall kann die Krankenkasse sagen: „Du hast Dich selbst in diese Lage gebracht – dafür zahlen wir nicht (voll)!“
👎 Die Folge: Krankengeld kann ganz oder teilweise gestrichen werden.
‼️ Achtung: Nicht jede Fahrt nach dem Konsum ist automatisch „fahrlässig“ – entscheidend ist die nachweisbare Beeinträchtigung Deiner Fahrtüchtigkeit (z. B. THC-Wert im Blut, Unfallhergang, Verhalten).
🤓 Tipp: Lass die Entscheidung der Krankenkasse unbedingt prüfen, bevor Du akzeptierst!
Hast Du Chancen, Dich zu wehren?
👍 Ja, in vielen Fällen lohnt sich ein Widerspruch!
🤔 Oft ist unklar, wie stark Du tatsächlich beeinträchtigt warst.
🤔 Die Krankenkasse muss beweisen, dass Dein Verhalten grob fahrlässig oder vorsätzlich war.
🤨 Widerspruch ist innerhalb von 1 Monat nach Bescheid möglich.
🤨 Wenn nötig, kannst Du auch vor dem Sozialgericht klagen – kostenfrei und ohne Anwaltszwang.
🤓 Tipp: Ein Fachanwalt für Sozialrecht kann Dir helfen, Deine Chancen realistisch einzuschätzen – und Deine Ansprüche durchzusetzen.
Was kannst Du jetzt tun? – Deine Checkliste
✅ Bescheid prüfen: Ist die Begründung schlüssig und vollständig?
✅ Frist einhalten: Widerspruch innerhalb von 1 Monat einlegen.
✅ Akteneinsicht verlangen: Du darfst die Unterlagen der Krankenkasse einsehen.
✅ Arztberichte & Laborwerte sammeln: Zeigen sie eine tatsächliche Beeinträchtigung?
✅ Rechtsberatung holen: Ein Fachanwalt für Sozialrecht hilft Dir im Zweifel weiter.
Mein Fazit: Krankengeld nach Cannabis-Unfall? Kommt ganz drauf an!
🧐 Wenn Dir grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen wird, darf die Krankenkasse das Krankengeld kürzen oder streichen.
🧐 Aber nicht jede Fahrt nach Cannabiskonsum ist automatisch strafbar oder „fahrlässig“ – die Umstände müssen klar geprüft werden.
🧐 Mit einem Widerspruch und guter Begründung kannst Du Dich oft erfolgreich wehren!
‼️ Ein Fachanwalt für Sozialrecht ist die richtige Adresse, wenn Du Dich gegen die Entscheidung wehren willst.😊
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Gerichtsurteile zum Thema
- LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 17.08.2016 (Az. L 14 KR 403/14): Krankenkasse durfte das Krankengeld kürzen, weil der Versicherte unter Drogeneinfluss einen schweren Unfall verursachte.
- BSG, Urteil vom 04.03.2004 (Az. B 1 KR 15/02 R): Die Kasse muss beweisen, dass der Versicherte vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt hat, um Krankengeld zu verweigern.