Im Februar 2014 vergewaltigte Stefan B. ein 12-jähriges Mädchen. Dann brachte er sein Opfer bestialisch um. Stefan B. verbüßt deshalb eine lebenslange Haftstrafe. Doch dann stand er erneut vor Gericht...

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... diesmal nicht als Täter, sondern als Opfer eines Angriffes, bei dem er selbst hätte getötet werden können.

Denn ein Mithäftling in der in der JVA Kaisheim entwendete beim Gefängnisarzt eine Schere und stach mehrfach auf den Kindermörder ein. Tödlich war allerdings keine seiner Verletzungen.

Entführt, vergewaltigt, erschlagen

Erinnern wir uns: Franziska O. (12) war nachmittags auf einem Radweg von Nassenfels Richtung Möckenlohe unterwegs. Die Staatsanwaltschaft rekonstruierte, was dann geschah: „Der Angeklagte zwang das Mädchen, von seinem Rad abzusteigen und stieß es dann gewaltsam in seinen Pkw. Er fuhr mit der Schülerin zum nahen Rathei-Weiher, verging sich brutalst an ihr. Letztlich tötete er das Kind durch Strangulieren und gezielte massive Schläge mit einem Holzscheit.

Eine SMS verrät den Täter

Damals versuchte das Mädchen noch, Hilfe zu holen. In der letzten SMS an ihre Freundin schrieb das Kind: „Hier verfolgt mich ein grünes Auto...“

Nicht zuletzt wegen dieser SMS wurde kurze Zeit später der Täter identifiziert und gestellt. 

Auftrag aus dem Jenseits

Und nun sollte Stefan B. im Knast wohl endgültig für seine Tat büßen. 

Aber dieser Fall birgt etwas Mystisches: Der Mithäftling, der Stefan B. angriff, will nämlich im Traum ein Mädchen gesehen haben, das zu ihm sagte: „Der Stefan B. muss weg. Mach ihn fertig, mach ihn kalt.“ Hat sich Franziskas Geist aus Rache einen Helfer gesucht, der ihren brutalen Peiniger umbringt?

Wirklich alles Aberglaube?

Natürlich ist das Aberglaube!

Tatsache aber bleibt: Kindermörder stehen im Gefängnis auf der untersten Stufe der Hackordnung. Sie werden dort vermehrt selbst zu Opfern. Gewalttaten und Selbstjustiz unter den Häftlingen ist eine dauernde Gefahr, Drohsätze wie: „Machen mit dir, was du den Kindern angetan hast“ gehören da wahrscheinlich noch zu den harmloseren Drohungen, solange es nur Sätze bleiben...

Womöglich war dies also nicht der letzte Versuch, sich an Häftling Stefan B. zu rächen. Nur dass derjenige, der es diesmal vorhatte, keine zweite Gelegenheit bekommt: Er wird wohl in die Psychiatrie eingewiesen. Franziskas Geist muss sich einen neuen Verbündeten suchen...

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